Erotische Bücher: Tagebuch einer Nymphomanin
Wir haben das Tagebuch einer Nymphomanin für Sie gelesen. Erfahren Sie, wie nymphomanisch das Buch wirklich ist.
Anfangs führt uns Tagebuch einer Nymphomanin in die sorglose sexuelle Welt der jungen und ambitiösen Val. (PhotoXpress)
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Tagebuch einer Nymphomanin: die Protagonistin
Val ist eine gut situierte Französin, die in Spanien lebt und arbeitet. Die 29-Jährige lebt ihre Sexualität aus, sie gönnt sie sich auf Schritt und Tritt und mit jedermann, der bereit ist, sein bestes Stück mit ihr zu teilen. Der Leser wird schon in den einführenden Kapiteln mit dem Hauptziel der Protagonistin überrascht, da sie erklärt, dass sie ein Marathonblasen auf 1.200 m machen möchte, und rechnet sich schnell im Kopf aus, dass das 10.000 Penisse wären, wenn ihre Durchschnittslänge 12 cm beträgt. Sex zum Spaß und nicht fürs Geld. Weil unserer Val auf Schritt und Tritt Sex angeboten wird, erscheint so manche Begebenheit im Buch zu banal und an den Haaren herbeigezogen. Unsere Nymphomanin pfeift jedoch sowohl auf die Meinung des Lesers als auch auf die Meinung der Passanten im Park, auf der Straße, der öffentlichen Toilette oder dem Friedhof, die unschwer Zeugen ihrer unbekümmerten sexuellen Abenteuern sein könnten.
Tagebuch einer Nymphomanin: Mütterchen und die Liebe
Am meisten gebunden ist sie an ihre Großmutter, die sie Mütterchen nennt. Diese vertraut ihr an, dass sie vor der Heirat mit Vals Großvater ihren Körper keinem anderen Mann schenkte, und erklärt gleichzeitig, dass sie sich wünscht, die Zeit zurückzudrehen, um mit der ganzen Welt schlafen zu können. Mütterchen ist die einzige Person, der Val ihre sexuellen Abenteuer anvertraut, bis ihre Beziehung vom Schicksal getrennt wird. Die Nymphe verliebt sich trotz ihrer Liebe zu Sex ohne Gefühle und Verpflichtungen kopfüber, was für ihr Leben dauerhafte Folgen hat. Die Liebe weckt in ihr Gefühle, für die sie dachte, dass es sie nicht gibt. Dadurch nimmt sie sehr schnell mütterliche und fast schon hausfrauliche Züge an, wodurch sie ihrer nymphomanischen Natur beraubt wird. Das Leben nimmt ihr ziemlich schnell jegliche Zärtlichkeit, weswegen unsere Heldin psychisch bald am Boden ist.
Tagebuch einer Nymphomanin: Höhepunkt der Perversion
Den Höhepunkt der Perversion wird in Tagebuch einer Nymphomanin zweifellos mit dem Zwischenfall am Friedhof erreicht, als zwei Schmutzfinken ganz unerwartet im Dunkeln über Val herfallen. Zwei stinkende, lüsterne Bestatter mit ausgebeulter Hose, die in unserer Heldin die perfekte Gelegenheit zum Druckablassen sehen und sie als Wichsvorlage ausnutzen, bis sie sie mit ihrem Sperma überdecken. Nachdem sie sie zu Boden gestoßen haben, bedeckt einer von beiden ihren Rücken mit warmer Körperflüssigkeit, während ihr der Andere den Penis in den Mund steckt und nach wenigen Sekunden auch selbst abspritzt.
Tagebuch einer Nymphomanin: Wieso schenkt man dem Buchtitel nur schwer Glauben?
Trotz des vielversprechenden Titels weist der Roman Tagebuch einer Nymphomanin nur wenig Nymphomanie auf. Der Sex wird nicht als lustvolle Empfindung dargestellt, sondern als Mittel, mit dem der Mann zum Ziel gebracht wird. Die Sexualität gerät sehr schnell in Vergessenheit und die Handlung rutscht in eine verträumte und depressive Geschichte über ein naives Mädchen, während der Sex schließlich zur Pflicht und Qual wird. Val ekelt sich vor Prostituierten und ihre größte Angst ist, eines Tages genau das zu werden. Anstelle unverbildeter und heißer sexueller Bekenntnisse tauchen im Buch mehrmals der Wunsch nach wahrer Liebe und eine Art Fashion-Show auf. Leider werden die Erwartungen des Lesers nicht erfüllt, wenn sich dieser zwischen zahlreichen Modemarken und der Welt einer Geschäftsfrau wiederfindet, anstelle zwischen den lüsternen Beinen einer Französin. Die Autorin vermeidet nicht nur den Gebrauch deftiger Ausdrücke, sondern sie vermeidet auch detaillierte Beschreibungen des Sexes. Gerade wenn dieser vonstatten gehen sollte, hört die Geschichte auf und Val erwacht in einem neuen Morgen.
Tagebuch einer Nymphomanin vs. Das sexuelle Leben der Catherine M.
Der Roman Catherine M. beinhaltet durchaus viel mehr Sex und erotische Höhepunkte. Obwohl beide Geschichten ähnlich enden, gelangen sie zu diesem Punkt auf sehr unterschiedlichem Wege. Der Nymphomanin fehlt das, was Catherine hat, und man könnte die Titel der beiden Bücher ohne Weiteres vertauschen. Während Catherine öfter von deftigen Ausdrücken, unverbildeten Beschreibungen des Geschehens, Perversionen und Sex Gebrauch macht, vermeidet diese die Nymphomanin. Ein Buch, das den Leser mit einem harmlosen Wort, wie „Bumsen“ es ist, überrascht, braucht zweifellos einige Ratschläge von Catherine, um sich seinen Titel zu verdienen. Wie auch immer, dem Bekenntnis wird am Ende verziehen, wo die Autorin erklärt, dass sie das Buch für sich geschrieben hat und es eine egoistische Tat darstellt.
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