Was wissen Sie über die Vergewaltigung?
Die Vergewaltigung ist nicht „nur“ eine Gewalttat, sondern auch ein schwerer Eingriff in die körperliche Unversehrtheit und persönliche Freiheit eines Menschen.
Auch Männer können einer Vergewaltigung zum Opfer fallen. (jlp)
Die Vergewaltigung – was ist das?
Nach dem Deutschen Universalwörterbuch von Duden ist die Vergewaltigung eine Gewalttat, bei der jemand, meistens eine Frau, durch Androhung von Gewalt zum Geschlechtsverkehr gezwungen wird. Obwohl man sich beim Wort Vergewaltigung zwar zuerst eine Frau in der Opferrolle vorstellt, sollte nicht vergessen werden, dass auch Männer einer Vergewaltigung zum Opfer fallen können. Obwohl in der Vergangenheit die Vergewaltigung eines Mannes tabu war, bedeutet das nicht, dass es keine solchen Vergewaltigungen gab. Da es als große Schande galt, haben die meisten Männer die Vergewaltigung lieber für sich behalten. Statistisch gesehen fallen jedoch viel mehr Frauen einer Vergewaltigung zum Opfer als Männer, wobei die meisten Vergewaltiger Männer sind.
Die Vergewaltigung in der Vergangenheit
In der Antike wurde die Vergewaltigung nicht als Gewalt gegen die Frau angesehen, sondern als eine Gefährdung des Besitzes eines Mannes. Frauen waren nämlich das Eigentum von Männern. Bis zu ihrer Heirat gehörte eine Frau ihrem Vater und danach ihrem Ehemann. Dadurch wurde die Vergewaltigung einer Frau als eine Tat gegen die Ehre ihres Besitzers aufgefasst. Falls die Frau bei der Vergewaltigung entjungfert wurde, ist dadurch ihr „Wert“ gefallen. Männer wollten nämlich keine „beschädigte Ware“ haben, deswegen konnten die meisten Vergewaltigungsopfer keinen Ehemann mehr finden.
Die Ehe ist keine Entschuldigung für eine Vergewaltigung. (jlp)
Die Vergewaltigung heutzutage
Heute wird die Vergewaltigung als eine Gewalttat gegen Frauen und ihren Körper angesehen. In einigen Ländern wird nur Vaginalverkehr als Vergewaltigung aufgefasst, Oral- und Analverkehr jedoch nicht. In Deutschland spricht man dann von einer Vergewaltigung, wenn eine Person eine andere gegen ihren Willen zum Vollzug des Beischlafs (vaginale, orale oder anale Penetration) nötigt oder andere besonders erniedrigende sexuelle Handlungen vornimmt oder vom Opfer an sich vornehmen lässt, die mit dem Eindringen in den Körper verbunden sind. Den Vergewaltigungsopfern wird es jedoch sehr schwer gemacht, zu beweisen, dass die Vergewaltigung wirklich stattgefunden hat. Deswegen kommen viele Täter ungestraft davon. Der Vergewaltiger ist nämlich oft der eigene Ehemann, der von der Frau verlangt, ihre „ehelichen Pflichten“ zu erfüllen.
Die Vergewaltigung ist mehr als nur eine Gewalttat
Die feministische Bewegung hat viele Veränderungen in Bezug auf unsere Ansichten gegenüber der Vergewaltigung bewirkt. Seitdem gilt die Vergewaltigung als eine kriminelle Handlung und ein schwerer Eingriff in die körperliche Unversehrtheit und persönliche Freiheit eines Menschen. Die Vergewaltigung ist also viel mehr als nur Geschlechtsverkehr. In den Siebzigern wurden in vielen Ländern auch spezielle Krisenzentren für Vergewaltigungsopfer eingerichtet, wo die Opfer betreut wurden und alle nötigen Informationen bekamen.
Feministinnen haben erreicht, dass die Vergewaltigung als eine kriminelle Handlung aufgefasst wird. (jlp)
Die Vergewaltiger finden immer eine Ausrede, wieso sie keine Schuld an der Vergewaltigung trifft. Sehr viele sagen, dass es das Opfer selbst provoziert hat, da es mitten in der Nacht sehr leicht bekleidet unterwegs war. Die Vergewaltiger sind meistens Menschen, die das Opfer kennt und ihnen vertraut. Die Opfer sollten auch immer daran denken, dass sie selbst keine Schuld an der Vergewaltigung trifft, egal, wie sie angezogen waren und was sie davor gemacht haben. Ein Nein bedeutet nein!
