Jugendliche brauchen sexuelle Aufklärung!
Obwohl manche Jugendliche sehr erwachsen wirken, ist es trotzdem wichtig, ihnen auch bei der Aufklärung zur Seite zu stehen.
Aufklärung trägt Früchte, wenn der Jugendliche in seiner Meinung respektiert wird. (PhotoXpress)
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Jede Art von Aufklärung und Belehrung von Jugendlichen setzt beidseitigen Respekt voraus
Jugendliche sind in einem ständigen Zwiespalt, was ihre Integrität und ihren Status in der Gesellschaft angeht. Jeder von uns war schon mal eine stürmische Lebensperiode lang ein Jugendlicher und, obwohl es eine überaus unbekümmerte und ausgelassene Zeit war, hatte man oft auch mit Ängsten und Widersprüchen zu kämpfen. Als Jugendlicher fühlt man sich zwar erwachsen, verantwortungsvoll und reif, die Mitmenschen behandeln einen aber manchmal noch wie ein Kind. Für eine erfolgreiche Aufklärung in Sachen Sex ist es jedoch wichtig, dass Sie dem Jugendlichen den nötigen Respekt entgegenbringen und ihn in der Diskussion über die sexuelle Aufklärung als gleichwertigen Gesprächspartner anerkennen. Zwingen Sie ihm also nicht Ihre eigene Meinung in Bezug auf Sex und Beziehungen auf, sondern zeigen Sie ihm, dass Sie seine Meinung akzeptieren. Dann werden die Argumente, die im Zuge jeder Art von Aufklärung sorgsam durchdacht und in Ruhe vermittelt werden müssen, beim Jugendlichen auch auf fruchtbaren Boden fallen.
Sexuelle Aufklärung ist für Jugendliche ein heikles Thema
Es gibt Jugendliche, denen die sexuelle Aufklärung elterlicherseits nichts ausmacht, die meisten haben damit jedoch ihre Schwierigkeiten. Deshalb ist es wichtig, dass Sie als Elternteil der Aufklärung immer genug Aufmerksamkeit widmen. So werden Sie eventuelle Hinweise oder Fragen des Jugendlichen über Sexualität eher wahrnehmen und erkennen, wann er bereit für die sexuelle Aufklärung ist. Wenn es dann zum Gespräch kommt, seien Sie keinesfalls zu aufdringlich. Lassen Sie das Aufklärungsgespräch nicht in ein Kreuzverhör ausarten, indem Sie den Jugendlichen über sein erstes Mal und Ähnliches ausfragen. Die Aufklärung besteht erst einmal aus Zuhören und Fragenbeantworten. Außerdem sollte sie in einem intimen Rahmen bleiben, Abendessen mit der ganzen Familie eignen sich fürs Thema Aufklärung nicht. Wenn der Jugendliche dann von sich aus Fragen stellt, zeigen Sie ihm, dass Sie Interesse an ihm und seinen Bedenken haben. Auch während der Aufklärung selbst ist es wichtig, Grenzen zu wahren. Sie müssen dem Jugendlichen nicht über alle Sünden aus Ihrer Vergangenheit berichten. Jugendliche Gemüter sind für solche Fehler nämlich sehr empfänglich.
Manche Jugendliche verlassen sich bei der Aufklärung lieber auf andere Ansprechpartner
Und das ist auch ihr gutes Recht! Die sexuelle Aufklärung durch die eigenen Eltern ist für so manchen Jugendlichen nämlich eine undenkbare Vorstellung. Um auf die Aufklärung Ihres Jugendlichen trotzdem noch etwas Einfluss zu haben, stellen Sie sicher, dass er Zugang zu den wirklich relevanten und qualitätsvoll vorgestellten Informationen hat. Bestücken Sie unauffällig die Bücherregale mit Büchern, die für die sexuelle Aufklärung von Jugendlichen bestimmt sind, also anschauliche und gründliche Beschreibungen enthalten, die dem Alter des Kindes entsprechen. Und da sexuelle Aufklärung Hand in Hand mit Vorsorgemaßnahmen gehen sollte, legen Sie auch ein paar Kondome in den Badezimmerschrank, sodass der Jugendliche sie auch sieht und erreichen kann. Wenn dann eines der Kondome fehlt, behalten Sie die Nerven und lassen Sie Ihr Kind wissen, dass es auch über diesen Aspekt seines Lebens mit Ihnen zwanglos sprechen kann, ohne dass es im streng formalen Rahmen eines Gesprächs der sexuellen Aufklärung passieren muss. Trotzdem ist es wichtig, den Jugendlichen bei Gelegenheit auf die Bedeutung von geschütztem Sex hinzuweisen.
Sprechen Sie bei der sexuellen Aufklärung mit dem Jugendlichen auch über die schönen Seiten von Sex
Geschlechtskrankheiten und Schwangerschaft sind natürlich zwei sehr wichtige Themen bei der Aufklärung von Jugendlichen. Trotzdem sollte der Jugendliche nicht den Eindruck bekommen, dass es bei Sex nur darum geht, diese zu vermeiden. Sprechen Sie deshalb mit Ihrem Kind auch darüber, dass Sex mit der richtigen Person und zur richtigen Zeit etwas sehr schönes und wichtiges im Leben ist. Auch wenn Sie im Zuge der Aufklärung erfahren, dass der Jugendliche seine Erfahrungen schon gemacht hat, dürfen Sie ihn nicht dafür bestrafen oder ihm mit Sanktionen drohen. Die Botschaft der sexuellen Aufklärung darf niemals sein, dass Sex etwas Beschämendes ist, worüber man in der Familie nicht spricht, und sogar von Erwachsenen heimlich und reuevoll ausgeübt werden muss, während es für Jugendliche vollkommen tabu bleiben sollte.
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