Gehört Sexualerziehung in den Aufgabenbereich der Medien?

27.10.2009 | T. B.

Wenn sich die Kinder einmal Informationen über die Sexualität aus dem Internet suchen, ist es zu spät. Sexualerziehung sollte zuhause beginnen!

 

 

Ratschläge aus den Medien sollten lediglich eine Ergänzung zur elterlichen Sexualerziehung darstellen. (jlp)

Ratschläge aus den Medien sollten lediglich eine Ergänzung zur elterlichen Sexualerziehung darstellen. (jlp)

 

Sexualität bleibt weiterhin ein Tabuthema. Wenn man sich die Frequenz und die Zahl von Beiträgen in den Medien, die sozusagen die Sexualerziehung in der Gesellschaft übernommen haben, ansieht, erkennt man zwar ein anderes Bild, welches jedoch im Gegensatz zu jenem steht, das sich im Kreise der Familie, zwischen zwei Liebenden und unter Freunden zeichnet. Sexualität bereitet noch immer vielen Menschen Kopfzerbrechen. Daran ändern auch exklusive und offene Beiträge zum Thema nichts, die zwischenmenschlichen Beziehungen auf dem intimsten Niveau der Sexualität bleiben weiter unverändert.

Tragende Rolle der Medien bei der Sexualerziehung

Damit die Sexualerziehung nicht mehr zum Aufgabenbereich der Medien gezählt wird, bedarf es des Einsatzes jedes Einzelnen. Die Zügel der Sexualerziehung aus der Hand zu lassen und sie der Gesellschaft, dem Schulwesen, den Ärzten oder den Medien zu überlassen, ist inakzeptabel. Eltern suchen die Hilfe der Medien in der Hoffnung, dass diese ihre Rolle übernehmen würden. Dabei vergessen Eltern jedoch, dass Medien sowohl einen positiven als auch negativen Einfluss ausüben können. Ein negativer Einfluss bedeutet nicht nur der Zugang zu pornografischen Inhalten oder die Gefahr der sexuellen Belästigung des eignen Kindes über das Internet, was den Eltern die meisten Sorgen macht. Schädlich kann nämlich jede Information sein, die das Kind ohne die entsprechende Erklärung seitens der Eltern bekommt. Ergänzende Sexualerziehung mithilfe der Medien ist sicherlich willkommen, doch diese kann kein Ersatz für die mündliche Sexualerziehung sein, die jeder Teenager zuhause erfahren sollte.

 

Sexualerziehung kann und darf keine unpersönlichen Formen annehmen. (jlp)

Sexualerziehung kann und darf keine unpersönlichen Formen annehmen. (jlp)

 

Die Medien können die Rolle des Informationsvermittlers übernehmen, jedoch nicht die des Erziehers. Die Medien können nicht richtig erziehen, wenn eine falsche Grundeinstellung gegenüber der Sexualität in den Menschen verwurzelt ist. Das größte Hindernis bei der Umgestaltung der Einstellung gegenüber der Sexualität sind die zwischenmenschlichen Beziehungen und die Beziehung des Menschen zu seinem Körper und alledem, was dieser ihm bietet. Obwohl die Medien eine stetig wachsende Quelle an Informationen für immer mehr Menschen darstellen, können sie nicht gegen das ankommen, was einem Menschen in seiner frühen Kindheit von seinen Eltern und seinem sozialen Umfeld beigebracht wurde. Der Einfluss der Medien funktioniert vor allem auf gesellschaftlicher Ebene, sie kreieren die öffentliche Meinung, während sie nur schwer die Grenze ins Intimleben überschreiten. Man kann nicht auf der Grundlage der Medien das eigene Intimleben gestalten. Man kann von den Medien zwar die wesentlichsten Informationen, Ideen und Ratschläge erwarten und annehmen, doch für die Entwicklung der Wahrnehmung und der Akzeptanz der eigenen Person ist im größten Maße die Familie verantwortlich. Wenn die Kinder einmal groß genug sind, um sich Informationen über die Sexualität aus dem Internet zu suchen, ist es zu spät, die Einstellung gegenüber der Sexualität wesentlich zu verändern.

Verbot gegen Fernsehen, Internet und Zeitschriften?

Ist ein allgemeines Medienverbot der einzige Weg, den Einfluss der Medien zu verringern, die in letzter Zeit irgendwie die Sexualerziehung der Teenager übernommen haben, oder sollte man zukünftig in den Medien gar nicht mehr über die Sexualität sprechen? Kinder und Teenager werden trotzdem einen Weg finden, an die gewollten Informationen heranzukommen, in den meisten Fällen werden sie sich an ihre Altersgenossen wenden. Aber sind diese in der Sache der Sexualerziehung auch wirklich die bessere Lösung? Ein Verbot trägt nur selten die erhofften Früchte. So hat auch ein Verbot der Sexualität keinen Sinn, wenn die Eltern es nicht schaffen, über die eigenen Vorbehalte hinwegzukommen und selbst die Sexualerziehung für ihre Kinder zu übernehmen, damit diese verantwortungsvolle und besonnene Entscheidungen werden treffen können.

 



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