Die bewegte Geschichte des Striptease
Wollen Sie wissen, wie früher der Striptease ausgeführt wurde, als nackten Frauen verboten war, sich zu bewegen? Eine kurze Geschichte des Striptease ...
Die Geschichte des Striptease ist sehr bunt! (PhotoXpress)
Mehr über die erotische Kunst des Ausziehens (den Striptease) finden Sie in unserer Enzyklopädie der Sexualität!
Das tänzerische Verführen ist eine Kunst, welche vom zarteren Geschlecht durch die Jahrtausende hindurch bis zu Perfektion vervollständigt wurde. Der Striptease, welcher im Jahr 2006 vom norwegischen Gericht als eine Kunstform bezeichnet wurde, ist eine Kombination aus Tanz, Entblößen des Körpers und dem Verführen des Publikums. Die Geschichte des Striptease es sehr reich, obwohl ihm schon seit jeher ein anrüchiger Ruf begleitet.
Die Geschichte des Striptease beginnt in der Antike
Obwohl es Nachtklubs wie Moulin Rouge in Paris oder Condor Night Club in san Francisco gibt, die behaupten, dass der erste wahre Striptease erst bei ihnen stattgefunden hat, ist die erotische Kunst des Ausziehens in dieser oder jener Form schon aus längst vergangenen Zeiten bekannt.
Ein sumerischer Mythos spricht über Inanna und ihren Besuch im Königreich der Toten. Inanna, Göttin der Liebe, des Geschlechtslebens und der Fruchtbarkeit, hüllte sich in zahlreiche Gewänder, die sie eines nach dem anderen ablegen musste, um durch die vielen Toren zu schreiten, die zum Königreich der Toten führten. Als sie schließlich vor dem Thron stand, war sie vollkommen nackt. Historiker und Anthropologen vergleichen diese Geschichte mit der von Salome, die den Tanz der sieben Schleier für den römischen König Herodes tanzte. Obwohl nirgendwo geschrieben steht, dass sie überhaupt einen Schleier abgelegt haben sollte, deutet die Tatsache darauf hin, dass im antiken Griechenland Prostituierten bekannt waren, die durch Tanzen, Musik und Entkleiden ihr Publikum verführten.
Um die vorletzte Jahrhundertwende wurde der Schleiertanz schließlich durch zwei Umarbeitungen des Salome-Mythos erneut ins Leben gerufen: zuerst von Oscar Wilde, später von Richard Wagner. Die bekannte Schauspielerin und Tänzerin Maud Alan führte ihren damals kontroversen Schleiertanz – so wie Salome vor Herodes – vor dem englischen König Eduard VII. vor.
Auch Theodora I., Ehefrau des Kaisers Justinian I., zog die Aufmerksamkeit ihres zukünftigen Gatten als Kurtisane auf sich. Damals führte sie Tänze vor, bei denen sie so viele Kleidungsstücke ablegte, wie es ihr das Gesetzt erlaubte.
Die moderne Geschichte des Striptease
Im 19. Jahrhundert gab es in Paris schon eine reiche Tradition von Tänzerinnen, die das Publikum im Moulin Rouge und ähnlichen Etablissements unterhielten. Am Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Auftritte berühmt, bei denen die Tänzerin hüllenlos die Bühne verließ. Auch die spätere Spionin und Femme fatale Mata Hari fing derzeit an, als Stripperin ihre Geschichte in Paris zu schreiben. Ihre Auftritte beendete sie lediglich mit einem BH aus Schmuck und Dekorationen im Haar.
In den USA begann die Geschichte des Striptease auf Karnevalen und burlesken Theaterbühnen, wo bekannte Stripperinnen das Publikum begeisterten. Das goldene Zeitalter der amerikanischen Burleske, die die Komödie, akrobatische und Tanznummer umfasste, war vor allem als Unterhaltung für die Massen gedacht und dauerte bis zum 2. Weltkrieg. Viele berühmte Stripperinnen, wie z. B. Gypsy Rose Lee und Lili St. Cyr, erhoben den Striptease in Amerika zu einer Kunstform und transferierten ihn erfolgreich in die damaligen Filme. Dank dem Filmmaterial aus jener Zeit sind diese Stripperinnen heutzutage Kultikonen und eine Inspiration für moderne Erotikkünstlerinnen.
Kreativer Striptease in London
Großbritannien hat nicht nur eine reiche Geschichte des Striptease, sondern auch im juristischen Bereich, da viele alte Gesetze bis zum späten 20. Jahrhundert erhalten wurden. Ein solches Gesetz verbot es bis zu den 60ern nackten Frauen, sich zu bewegen. Sie können sich vorstellen, dass sehr viele kreative Wege gefunden wurden, dieses Gesetz zu umgehen.
In den 30ern des 20. Jahrhunderts sahen Veranstalter und Stripperinnen die Lösung in den so genannten „Living Pictures“. Die Darbieter stellten sich auf ihre Position und verblieben dort bis zum Ende der Vorstellung. Dabei handelte es sich natürlich um nackte Frauen, an denen die Zuschauer ihre Augen weiden konnten. Mit den Jahren entwickelte man unterschiedliche Methoden, mit denen die Frauen bewegt werden konnten (meist mit Seilen), ohne sich selbst bewegen zu müssen. Eine weitere Art und Weise, wie die Buchstaben des Gesetzes umgehen wurden, sah das Spiel mit Fächern vor. Die Tänzerinnen oder ihre Gehilfen enthüllten mit Fächern die einzelnen Körperteile, bis im Finale die Stripperin vollkommen entblößt wurde. Dann durfte sie sich natürlich nicht mehr bewegen, bis sie nach ein paar Minuten wieder zugedeckt wurde.
Der Striptease heute
Der am meisten verbreitete Stripteaseform heutzutage ist der Stangentanz, der aus den Stripteaselokalen nicht mehr wegzudenken ist. Als alternative Form des modernen Striptease ist die so genannte „neue Burleske“ im Kommen, welche sich an die Auftritte aus dem frühen 20. Jahrhunderts anlehnt. Die Betonung wird vom Akt des Ausziehens auf den zweiten Teil des Wortes „tease“ (dt. reizen, andeuten) übertragen. Es enthält Elemente der Unterhaltung, Erotik und Kabarett, während die Tänzerinnen und Stripperinnen unterschiedlich gebaut sind, damit für jeden Geschmack etwas da ist.
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