Auch Omas und Opas haben Sex
Wie erhält man eine befriedigende Sexualität auch im hochen Alter und auf welche Hindernisse kann man dabei stoßen?
Das Liebesleben im reifen Alter kann sehr aufregend sein. (PhotoXpress)
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Das Bedürfnis nach physischer und psychischer Verbundenheit ist zeitlos
Die meisten von uns können sich nur schwer vorstellen, dass unsere Eltern und vor allem ältere Menschen sexuell aktiv sind, dass sie sexuelle Bedürfnisse haben und Verlangen verspüren. Das ist ein Vorurteil, das vor allem mit dem Kult der Jugend, der Angst vor dem Altern und mit allem, was damit verbunden ist, zu tun hat. Sogar ältere Menschen selbst geben uns oft Ratschläge, dass man das Leben jung genießen muss, denn im Alter ist alles zu Ende.
Laut vielen Forschungen ist das nicht immer so. Auch im Alter ist die sexuelle Aktivität für das Wohlbefinden sehr gut. Die Hindernisse, die auf die Qualität des Liebeslebens Einfluss nehmen, sind im Grunde die Probleme, mit denen fast alle älteren Menschen zu kämpfen haben: hoher Blutdruck, zu hoher Cholesterinspiegel, Zuckerkrankheit, verschiedene Knochenerkrankungen (Rheuma, Osteoporose, Arthritis ...), Probleme mit der Wirbelsäule, Altersdepression, an der viele ältere Menschen leiden.
Altersbedingte Probleme bei Mann und Frau unterscheiden sich
Testosteron ist jenes Hormon, das sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen den Geschlechtstrieb regelt. Die altersbedingte Probleme der Männer gleichen nicht denen der Frauen. Wenn bei den Frauen die Menopause eintritt, kommt es zu Veränderungen. Der Östrogenspiegel wird niedriger. Die Scheide verliert an Elastizität, was zu Schmerzen beim Geschlechtsverkehr führen kann. Die Scheide braucht mehr Zeit, um feucht zu werden. Das erfordert ein längeres Vorspiel. Es empfiehlt sich das Benutzen eines Gleitgels auf Wasserbasis. Regelmäßiger Geschlechtsverkehr hilft bei der Elastizität und Befeuchtung der Scheide.
Bei den Männern können Erektionsprobleme auftreten. In manchen Fällen muss man deswegen sogar ärztliche Hilfe aufsuchen.
Allerdings ist eine gute Kommunikation in der Beziehung, wo beide Partner über ihre Probleme sprechen, von größter Bedeutung für eine befriedigende Sexualität im Alter.
Medikamente als Lustblocker
Einige Medikamente, die man im Alter einnimmt, haben Nebenwirkungen auf die Libido. Am besten ist es, dass man mit dem Arzt bespricht, wie man die Nebenwirkungen lindern kann.
Psychologische Faktoren, die auf die Qualität des Sexuallebens Einfluss haben, sind stark mit dem Altern verbunden. Menschen fühlen sich nicht mehr attraktiv, was auf ihr Selbstbewusstsein einwirkt. Das alles führt zur Gehemmtheit im Liebesleben.
Eine gute Gesundheit ist der Schlüssel
Immer mehr Menschen sind sich bewusst, dass eine gute Gesundheit den Schlüssel zu einer befriedigenden Sexualität darstellt. Deswegen sorgen sie für ihre Gesundheit und scheuen nicht davor, ihren Arzt um Rat zu fragen. Auch die Nachfrage nach der Hormontherapie ist im Steigen.
Der Sex mit sechzig oder siebzig Jahren ist aber nicht gleich wie der bei Zwanzig- oder Dreißigjährigen. Das bedeutet aber nicht, dass er nicht befriedigend sein kann. Man muss sich nur mehr Mühe geben und mehr Verständnis für psychologische Veränderungen haben, die mit dem Älterwerden hinzukommen. Alle diese Gründe helfen auch zu einem besseren Sexualleben, denn sie zwingen die Partner, dass sie immer auf der Suche nach neuen Möglichkeiten sind, an die sie früher überhaupt nicht gedacht haben, weil es nicht nötig war.
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