Was verbirgt sich hinter der Bezeichnung Paraphilie?
Lesen Sie mehr über die ungewöhnlichsten sexuellen Vorlieben der Menschen, die unter dem Begriff Paraphilie zusammengefasst werden können.
Paraphilie ist der Oberbegriff für alles ungewöhnliche im Bereich der Sexualität. (PhotoXpress)
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Was ist Paraphilie?
Paraphilie ist der Oberbegriff für alle ungewöhnlichen, unnatürlichen sexuellen Vorlieben des Menschen, durch die er seinen exklusiven Hang zum sexuellen Reiz auslebt, ohne die Einbeziehung des Fortpflanzungsgedankens. Das Wort Paraphilie stammt aus dem Griechischen und ist eine Zusammensetzung aus den Wörtern „para“ (=neben) und „philia“ (=Liebe). Paraphilie wird von Psychologen als mentale Störung verstanden, die sich in wiederholenden und äußerst intensiven sexuellen Gelüsten, Fantasien und Handlungen manifestiert, für das Ausleben jener paraphile Menschen nach ungewöhnlichen Objekten greifen, ungewöhnliche Handlungen begehen und ungewöhnliche Situationen darstellen.
Was fällt in die Kategorie der Paraphilie?
Eine der als Paraphilie verstandenen ungewöhnlichen sexuellen Vorlieben ist zum Beispiel der Exhibitionismus. Dabei handelt es sich um die sogenannte Zeigelust, im Zuge jener exhibitionistisch Veranlagte Menschen ihre Geschlechtsteile in der Öffentlichkeit vorzeigen oder in der Öffentlichkeit Sex haben. Auf den Exhibitionismus folgt der Fetischismus, worunter die Eigenschaft der sexuellen Erregbarkeit eines „Fetischisten“ durch verschiedene Objekte, wie zum Beispiel durch Schuhwerk, Damenunterwäsche und Ähnliches verstanden wird. Zum Fetischismus zählt auch der sogenannte Partialismus, im Zuge dessen Menschen von nicht geschlechtlichen Körperteilen erregt werden, wie zum Beispiel durch Finger oder die Ellenbogen. Es gibt auch den Frotteurismus, bei dem es sich um krankhaftes Gelüsten nach dem Reiben der eigenen Geschlechtsteile an willkürlichen Personen handelt, meistens in einem Menschengemenge. Wir machen weiter mit der berüchtigten Pädophilie, der krankhaften sexuellen Hingezogenheit von erwachsenen Männern zu Vorpubertierenden und Minderjährigen. Es folgen der Masochismus bzw. das sexuelle Ergötzen am Leiden anderer oder am Zufügen von Leid und der Sadismus, der das Gegenstück zum Masochismus darstellt, im Zuge dessen eine Person nach Schmerz und Erniedrigung gelüstet. Der Transvestismus bzw. die sexuelle Erregbarkeit durch das Tragen von Kleidung, die für das andere Geschlecht bestimmt ist, zählt genauso zu den Arten von Paraphilie wie der Voyeurismus bzw. das sich Ergötzen am Beobachten anderer beim Sex.
Noch andere, nicht minder abwegige Arten von Paraphilie, sind auch die Telefon-Skatophilie (=krankhafte Besessenheit von obszönen Telefonanrufen zum Zweck der sexuellen Erregung), die Nekrophilie (=Geschlechtsverkehr mit menschlichen Leichen), die Zoophilie (=Sex mit Tieren), die Koprophilie (=der sexuelle Lustgewinn durch menschlichen Kot), die Urophilie (=der sexuelle Lustgewinn durch menschlichen Urin), die Emetophilie (=die sexuelle Vorliebe sich oder andere zum Erbrechen zu bringen), die Klismaphilie (=sexuelle Vorliebe für Einläufe) und die Gerontophilie (=die sexuelle Hingezogenheit zu Menschen sehr hohen Alters).
Mehr zum Thema Sexuelle Deviationen findest du in unserer Enzyklopädie der Sexualität!
