Lesben bleiben Lesben
Endlich kam es zum Urteilsschluss in einem der bizarrsten Rechtsfälle der jüngeren Geschichte. Die Lesbier haben die Klage verloren.
jlp
Wie kamen die Lesben zu ihrem Namen?
Die Insel Lesbos bekam ihren Namen nicht von den Lesben, sondern die Lesben von der Insel Lesbos. Natürlich wird die Insel Lesbos immer in Verbindung mit den Lesben gebracht und das störte die Bewohner der Insel. Sie reichten eine Klage ein und erlangten große Aufmerksamkeit der Medien. Die Klage wurde vom Verleger Dimitris Lamrou eingereicht, weil angeblich die Menschenrechte der Inselbewohner verletzt wurden. Wegen der Lesben sei der Name der Inselbewohner entehrt und beschmutzt worden. Er verlangte, dass sich nur noch die Bewohner der Insel Lesbos, Lesbier und Lesbierinnen nennen dürften.
Die Hauptstadt der Insel Lesbos, Mytilene.
Wie endete der Rechtsstreit der Bewohner der Insel Lesbos?
Die Rolle des Angeklagten übernahmen die Mitglieder der griechischen Gay- und Lesbengemeinschaft. Das Urteil fiel zu ihrem Gunsten aus. Das Wort Lesbierin definiert nicht die Identität der Inselbewohner, deshalb gibt es keinen berechtigten Grund, warum sich die Inselbewohner beleidigt fühlen sollten. Der Anwalt der OLKE Bewegung sagte: „ Das ist eine gute Entscheidung für Lesben auf der ganzen Welt.“ Die entstandenen Gerichtskosten brummte das Gericht dem Kläger auf. Wenn sie nicht in Berufung gehen, kostet sie der Spaß 230 Euro.
Die Inselbewohner sind beleidigt. (jlp)
Wer sollte wen anklagen?
Wir sind vieles gewohnt, komische Anklagen und noch komischere Urteile. Hier wurde das Urteil glücklicherweise dem gesunden Menschenverstand gerecht. Stellen Sie sich vor, dass die Türken das Verbot des Wortes Truthahn, also Turkey in der englischen Sprache, verlangen. Eine solche Klage ist schon auf den ersten Blick absurd. Der Fall der Lesben bzw. Lesbierinnen ist ein wenig komplizierter. Das Wort Lesbierin hat keinen negativen Beiklang bzw. viele Menschen kämpfen dafür, dass es so wäre.
Man kann wegen des Terminus Lesbierin nur dann beleidigt sein, wen man ihm selbst eine negative Bedeutung zumisst, ungeachtet der Absicht des Sprechers. Also, wenn schon jemand jemanden verklangen könnte, wären das höchstens die Lesben, wegen Diskriminierung.
