Empfängnisverhütung aus aller Welt

Interessantes über die Empfängnisverhütung: Seit wann gibt es die Antibabypille? Wie häufig verhüten Frauen in den verschiedenen Teilen der Welt?

Zum Welttag der Empfängnisverhütung hat die Fachwelt auch die Benutzung von Verhütungsmittel in aller Welt vorgestellt. Hier darf natürlich ein historischer Rückblick nicht fehlen: von den ersten Verhütungsmitteln bis hin zu den modernen Methoden der Gegenwart, die Vertrautheit und Anwendung der Verhütungsmittel unter den Bewohnern verschiedener Kontinente:

Geschichte der Empfängnisverhütung

Eine der ersten Formen der Empfängnisverhütung geht auf das alte Ägypten zurück, wurde von den Frauen häufig mit Honig eingeschmiert und heißt Pessar (Scheidenzäpfchen). Das Kondom war in vielen alten Zivilisationen bekannt; sie waren aus Leinen oder Tiergewebe. Das erste perorale Kontrazeptivum kam 1960 in den USA auf den Markt. Den Einschätzungen nach soll schon im ersten Jahr eine halbe Million Frauen damit verhütet haben. Ungefähr 85 % der sexuell aktiven Frauen, die keine Verhütungsmittel benutzen, werden innerhalb eines Jahres schwanger. … jedoch ungefähr 45 % der Frauen verhüten nicht, weil sie glauben, es bestehe kein Risiko einer Schwangerschaft. Wiederum ein Drittel der Frauen führt als Grund für die Nicht-Benutzung von Verhütungsmitteln die damit entstehenden Kosten an. … jedoch schätzt man in Groß Britannien die Erziehungskosten für ein Kind bis zu seinem 21. Lebensjahr auf mehr als 186.000 GBP (231.314 EUR).

Empfängnisverhütung in Europa

47 % der Europäerinnen verhüten beim ersten Geschlechtsverkehr mit einem neuen Partner nicht … und 44 % lassen sich in Sachen Empfängnisverhütung nicht beraten, bevor sie Geschlechtsverkehr mit einem neuen Partner haben. 95 % der Europäer unterstützen und akzeptieren die Verhütungsmethode ihrer Partnerin; … aber nur 86 % wissen, welche ihre Partnerin anwendet.

Empfängnisverhütung in Afrika

In den Entwicklungsländern gibt es 201 Million Frauen, die eine Schwangerschaft aufschieben oder vermeiden möchten. Davon verhüten 137 Millionen nicht, 64 Millionen verlassen sich auf die unzuverlässigen traditionellen Methoden. Im Jahr 2003 wurden 7,1 Milliarden USD für die Gewährleistung moderner Verhütungsmethoden eingesetzt. Den Einschätzungen nach wurden 187 Millionen ungeplante Schwangerschaften und 105 Millionen Abtreibungen verhindert.

Empfängnisverhütung in den USA

Im Jahr 2002 verhüteten 56 % der Frauen in den USA mit der Coitus-Interruptus-Methode (der Geschlechtsverkehr wird so unterbrochen, dass die Ejakulation des Mannes außerhalb der weiblichen Scheide erfolgt), obwohl sie bekanntlich unzuverlässig ist… aber sie wird immer häufiger benutzt, im Jahr 1982 lag der Anteil bei 25 %.

Empfängnisverhütung in Asien

In Südasien bewegt sich der Anteil der Nicht-Benutzung von Verhütungsmitteln zwischen 19 % bei verheirateten Minderjährigen in Bangladesch und 41 % in Nepal. Ähnlich sieht es in Südostasien aus, wo der Anteil zwischen 9 und 10 Prozent in Indonesien und Vietnam liegt, auf den Philippinen bis 32 %. Weniger als zwei Drittel der verheirateten Minderjährigen in Südasien kennen mindestens eine moderne temporäre Verhütungsmethode für Frauen (59 % in Pakistan, 63 in Indien).